Vielseitigkeit ist Trumpf – Musikalische Artisten vom „Cirque Éloize“ mit „Hotel“ im Metropol Theater

Auch wenn nur der Zirkus im Namen verewigt ist, spielen Tanz, Musik und Theater ebenso große Rollen an diesem Abend, der deshalb so besonders ist, weil er all diese Kunstformen auf sehr organische Weise miteinander vereint. Nichts wirkt aufgesetzt, im Gegenteil: die elf Künstlerinnen und Künstler, die da auf der dezent theatral beleuchteten Bühne zu sehen sind, machen alles – singen, spielen, tanzen, staunen, lachen, klettern, jonglieren, spazieren auf Seilen. Vielseitigkeit ist Trumpf.

Schon zu Beginn des Abends setzen die kanadischen Künstler ein inhaltliches Zeichen, indem erst einmal alles abgestaubt wird – auch die Zuschauer der ersten Reihe werden schon mal herzlich per Handschlag begrüßt (und auch später bisweilen eingebunden). Verschmitzte Mienen sind im Laufe des Abends ebenso zu bewundern wie handfester Slapstick – überausgut choreografiert, wie auch die teils sehr aufwändigen Tanzszenen.

Das erklärt vielleicht auch die schön-melancholische Grundstimmung, die gerade zu Beginn der Show vorherrscht und die durch romantisch-nostalgische Klänge musikalisch noch verstärkt wird. Die Musik führt – wie Kostüme und Interieur – immer wieder in die 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, umfasst dabei Chansons ebenso wie Swing oder Popstücke oder (am Ende) gar Flamenco-Rhythmen. Auch hier gilt: das ist organisch, das ist passend, das ist schön!

Text und Fotos: Frank Schümann




