Orchester und Band als Einheit – Philharmonic Rock im Metropol Theater
Rocksongs im klassischen Arrangement im Orchester – das ist ein Konzept, dass immer wieder viele Musiker reizte. Deep Purple-Keyboarder Jon Lord „schockte“ seine Fangemeinde schon in den 70ern, als er mit Sarabande ein fast klassisches Album mit der Musik von Johann Sebastian Bach veröffentlichte, und in den folgenden Jahrzehnten brachten immer wieder renommierte Bands wie Metallica Teile ihres Repertoires mit Orchester auf die Bühne.

Mit dem Purple-Klassiker beginnt dann auch das Konzert im Metropol-Theater, allerdings in leicht veränderter Form: Vor dem Song gestaltet das Orchester noch eine Ouvertüre, hat der etwas erhöht sitzende Schlagzeuger Kevin Kuhlmann bereits seinen ersten großen Auftritt mit einem Drum-Solo. Dann wird die Bühne nicht nur in rotes Licht getaucht, sondern auch in Nebel beziehungsweise Rauch – denn „Smoke on the Water“ will auch optisch umgesetzt werden. Mit den ersten Tönen der Band ist schon der Beweis erbracht, dass Band und Orchester sehr gut zusammen passen.

Was die Songauswahl betrifft, fühlen sich die Musiker überwiegend im so genannten „Classic Rock“ zuhause, präsentieren unter anderem Lynyrd Skynyrds „Sweet Home Alabama“, AC/DCs „Highway to Hell“, Medleys von den Rolling Stones („Get Off Of My Cloud“/“Satisfaction“) und Foreigner („Juke Box Hero“/“Cold As Ice“/“I Want To Know What Love Is”). Aber auch ein Motown-Hit wie „My Girl“ von den Temptations und Balladen wie „Hey Jude” von den Beatles oder „A Whiter Shade Of Pale” von Procul Harum finden sich in der Setlist.

Fazit: Hier stimmt die Mischung! Und Haltung zeigen die Musiker auch: Wördemann wendet sich in seinen Ansagen nicht nur häufig und deutlich gegen rechts, sondern am Ende auch gegen die immer stärkere werdende Meinung vieler, dass der Rock am Sterben sei. Recht hat er – und wer diesen Abend erlebt hat, kann dies nicht wirklich bestreiten.
Auch in 2020 kommt Philharmonic Rock wieder ins Metropol Theater Bremen.
Text und Fotos: Frank Schümann




