Viel mehr als nur Zirkus

In der Show HOTEL entwickelt der kanadische Cirque Éloize das traditionelle Zirkuskonzept weiter und lässt Zirkus, Tanz, Theater, fabelhafte Live-Musik und Gesang zu einer einzigartigen Performance verschmelzen und erzählt dabei eine lebendige Geschichte. Die sympathischen Charaktere, das Bühnenbild und die Lichtshow verzaubern das Publikum und entführen in ein Hotel in den 1920er Jahren.

Im Juni war der Cirque Éloize mit seiner außergewöhnlichen Show HOTEL im Deutschen Theater München zu Gast und begeisterte das Publikum. Die Möglichkeit haben wir genutzt und die Show live in München angesehen und einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

Die Akrobatik-Einlagen erzählen eine Geschichte!

Seichte Hintergrundmusik im Saal, eingespielte Ausschnitte von Unterhaltungen zwischen einer Rezeptionistin und Hotelgästen – der Zuschauer wird schon vor Vorstellungsbeginn direkt in eine Hotellobby Atmosphäre versetzt. Die Fantasie wird angeregt, sich das bunte Kommen und Gehen im Eingangsbereich eines Hotels vorzustellen.

Zu Showbeginn begrüßen zwei Darsteller das Publikum auf amüsante Weise und ernten erste herzliche Lacher. Davon soll es den Abend noch viele geben.

Der Vorhang öffnet sich und zu sehen ist die Kulisse eines verlassenen Hotels. Der Hausmeister staubt in der trist wirkenden Kulisse die Möbel ab. Doch plötzlich beginnt die Atmosphäre sich zu verändern. Das Licht wird wärmer und die Kulisse bunter, alte Laken, die über die Möbel gelegt waren, verschwinden und die Darsteller nehmen die Zuschauer mit in die Zeit, als das Hotel noch geöffnet war. Zwei Männer begegnen sich in der Hotellobby, die an den Stil der 1920er erinnert, und begrüßen sich freundschaftlich. Die erste atemberaubende Akrobatiknummer des Abends beginnt. Das Publikum ist sofort vom Können der Artisten hellauf begeistert und verfolgt gefesselt die Show.

Ein Hotelgast, der live das Publikum von ihrem Talent als Sängerin überzeugt, holt das Publikum in ihrem Song ab und erklärt, dass sie die Gäste nun mit auf eine Reise in das Hotel nehmen wird. Lustige verwobene Geschichten von ehemaligen Hotelgästen werden durch eine Mischung aus Zirkus, Tanz, Musik, Gesang und viel Humor ausdrucksstark und sehr lebendig erzählt. Die Texte der Darsteller sind hauptsächlich in deutscher Sprache, die Lieder werden auf Englisch gesungen.

Schnell wird deutlich, dass das Bühnenbild verschiedene Räume des Hotels darstellt. So wird auf witzige Weise gezeigt, dass sich ein Hotelgast über seinen lauten Zimmernachbarn beschwert. Dann wechselt die Szene und das Publikum sieht die Party, die in dem Hotelzimmer stattfindet. Natürlich bleibt die Feier auch von dem Hausmeister nicht unbemerkt. Verwirrt versucht er die Quelle des Lärms ausfindig zu machen.

In einem Hotel läuft nicht immer alles glatt. So bemerkt der Hausmeister, dass Wasser von der Decke tropft. Kurzerhand holt er mehrere Eimer, um das Wasser aufzufangen. Dabei wird das Wasser durch Bälle verkörpert und der Artist zeigt seine ausgezeichneten Fähigkeiten beim jonglieren. Völlig gebannt verfolgt das Publikum die durch die Luft wirbelnden Bälle und wie der Hausmeister sie in verschiedene Eimer manövriert.

Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Was geschieht, wenn aus einer flüchtigen Hotelbekanntschaft mehr wird? Die Darsteller lassen das Publikum durch eine sehr ausdrucksstarke Tanzperformance in die Story eintauchen. Das Publikum wird Zeuge des schüchternen Kennenlernens, der Phase der Leidenschaft der frisch Verliebten und des traurigen Abschieds als sie aus dem Hotel auschecken.

Daneben sorgen weitere lustige Geschichten ehemaliger Hotelgäste und überragende Akrobatiknummern für einen unterhaltsamen und spannenden Abend. Am Ende der grandiosen Vorstellung steht das Publikum.

Am 13. und 14. Dezember 2019 wird die Show im Metropol Theater Bremen zu sehen sein.

MUSIK VON CHANSON BIS JAZZ

Eine wichtige Rolle in der Show spielt auch die Musik. „Um die Welt von Hotel auszudrücken, tauchte ich in meine Kindheitserinnerungen ein, als wir eine Wohnung in der Nähe eines französischen Restaurants hatten, das in unserer kleinen ländlichen Gegend das Nonplusultra an Chic war“, erzählt Komponist und Arrangeur Eloi Painchaud. „Meine Mutter liebte die Klassiker und Chansons von Yves Montant und den Jazz des Hot Club de France. Auch die Swing-Rhythmen der Speakeasy-Bars haben meine Arbeit stark geprägt“, fährt er fort. Die Darsteller lernten extra für die Show die verschiedenen Blasinstrumente und die Ukulele tadellos zu beherrschen.

Zum Cirque Éloize

Der seit 25 Jahren bestehende Cirque Éloize gilt als eine der führenden Compagnien in der zeitgenössischen Zirkuswelt. Alle Artisten der Show HOTEL haben die Circus School in Montreal besucht und kennen sich daher meist schon aus „Schulzeiten“. Die Darsteller kommen aus Amerika, Kanada, Frankreich, Schweiz und auch ein deutscher Akrobat ist Teil der Cast.

Die Tour Managerin Christelle Vitupier erzählt im Interview, dass den Cirque Éloize ausmacht, dass ein kleines Team dahintersteht und er wie eine große Familie ist. Es gibt nur 2 Shows, die auf Tour sind. Zudem findet jeden Sommer in Quebec eine Sommershow statt. Auch der Akrobat Jeremy erzählt, dass der Cirque Éloize wie eine Familie sei. „Wir reisen mit einer großen, verrückten Familie. Überall wo wir hingehen, machen wir irgendwelchen Blödsinn“ erzählte er im Interview.

Dass die Teamdynamik ausgezeichnet ist und sich der Cast sehr gut versteht, war während ihres zweistündigen Aufwärmens vor der Show gut zu beobachten. Gemeinsam wurden Nummern der Show noch einmal durchgegangen, sich gegenseitig unterstützt und geholfen, gelobt und angefeuert, wenn jemand etwas Neues ausprobiert. Vor jeder Show befolgt die Crew dasselbe Ritual und trifft sich im Kreis, um sich zu konzentrieren und sich auf die Show einzustimmen.

Die Artisten machen bei der Show alles selbst. Vom Make-up über das Spielen der Instrumente bis zum koordinieren des Trainings und Aufwärmens vor der Show. Damit es für die Cast spannend bleibt und auch dem Publikum Abwechslung geboten wird, ändert die Cast das Stück hin und wieder etwas ab. Zum Zeitpunkt der Vorstellung in München war die Cyr wheel Nummer neu konzipiert worden. Das Cyr wheel ist ein Akrobatikgerät ähnlich dem Rhönrad mit nur einem Reifen.

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