Klößchen holt die Lacher – TKKG-Live-Hörspiel sorgt für beste Unterhaltung


Auf diese Weise wird das Live-Hörspiel zum echten Ereignis: Sandmann, der auch schon für Filme wie „Papst Franziskus“ die Geräusche machte, zieht alle Register, ist für Schritte, Krähen, Flötentöne, Glockenschläge, Hundegebell und Drohnengeräusche verantwortlich, und auch visuell gibt der neue TKKG-Fall einiges her: die Protagonisten fahren auf Fahrrädern, werden je nach gewünschter Stimmung mal in Nebel, mal in buntes Licht getaucht. Erzähler Michael Lott darf derweil gemütlich im Sessel sitzen, aus dem es ihn immer dann reißt, wenn er in seine zweite Rolle als Polizist Möllen schlüpfen muss.

Dienen die ersten 45 Minuten noch der Einführung der Figuren und des Aufbaus der unheimlichen Atmosphäre, so entwickelt sich der Fall nach der Pause zu einem klassischen „Whodunit“ – wer war es? Die seltsame Kräuterhexe? Mächte der Finsternis? Der etwas mysteriöse Dorfpolizist? Oder jemand ganz anderes? Und welche Rolle spielt das Opfer selbst in dem Fall? Und der etwas eigenartige Nachbar Schmitz?
Klar, dass es letztlich zu einer schlüssigen Auflösung kommt – viel wichtiger als der Plot ist dem Publikum aber ohnehin, dass der neue Autor Martin Hofstetter (der TKKG-Erfinder Rolf Kalmuczak alias Stefan Wolf ist vor ist vor einigen Jahren gestorben) die Archetypen der Reihe in bester Manier bedient, die Figuren damit wiedererkennbar macht. Der ewig hungrige Klößchen hat dabei einmal mehr einige der besten Sprüche abbekommen, Tim ist wie immer der souveräne und mutige Anführer, und auch Karl und Gaby sind, wie man sie kennt. Die vier TKKG-Sprecher, deren Stimmen man auch aus Serien wie „Game of Thrones“, „Baywatch“ oder „Stranger Things“ kennt, machen ihren Job dabei allesamt ausgezeichnet.

Text und Fotos: Frank Schümann



