Wiedererkennung garantiert! – „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ funktioniert auch als Musical bestens

Das lag an dem sehr spielfreudigen Ensemble, an der
ebenso liebevollen wie unterhaltsamen Umsetzung – und natürlich am Sujet selbst. Dass der Film, der im Jahre 1973 als Kooproduktion der Tschechoslowakei und der DDR entstand, einmal so verehrt werden würde, war sicherlich nicht vorherzusehen: Autorin Bozena Nemcova hatte den Aschenputtel-Stoff an einigen Stellung verändert und damit aufgefrischt; diese Portion größere Frechheit schaffte es auch in den Film. Dass das Aschenputtel in Böhmen, wo der Film angesiedelt ist, schießen, reiten und auf Bäume klettern darf, ist sicherlich einer der Gründe dafür, dass die so aufgepeppte Vorlage bis heute so gut funktioniert. Ein anderer ist die Musik: komponiert von Karel Svobada und für den Film eingespielt vom Symphonieorchester Prag, hat sie einen großen Wiedererkennungswert und damit Ohrwurmcharakter. Spätere Versionen schafften es sogar in die Charts.
Um Wiedererkennung geht es natürlich auch in dem Musical, das Produzent Uwe Müller und Regisseur 
Erfreulich sind der Einfallsreichtum und das Tempo der Übertragung auf die Musicalbühne: Neben den wortwörtlichen Dialogen sorgen vor allem die Pferdekostüme für Lacher im Publikum – und für vereinzelte Ahs und Ohs. Dem erstmaligen Auftritt des Königs samt Gefolge in einer Kutsche folgen – ob der 
Dass der Abend im besten Musical-Sinne funktioniert, liegt auch am guten Ensemble: Neben Henrike Starck als Aschenbrödel und Daniel Eric Biel als Prinz überzeugen vor allem Stephan Wurfbaum als Knecht Vincent, Annette Steinkamp als Stiefmutter, Alina Meinold als Dorchen (herrlich die Gesichtsausdrücke der beiden nach dem finalen Sturz mit dem Wagen) und Michael Fernbach als Präceptor; insgesamt ist es aber eine starke Ensembleleistung. Die Band um Musical Director Markus Schröder ist zwar nicht zu sehen, setzt die ergänzenden Kompositionen von Uwe Müller aber gut um. Fazit: Wer den Film liebt, wird auch mit dem Musical auf seine Kosten kommen!
Weitere Termine:
- Samstag, 1. Februar, 15 Uhr
- Samstag, 1. Februar, 20 Uhr
- Sonntag, 2. Februar, 14 Uhr
Text und Fotos: Frank Schümann

Frank Schühmann


